ÖSIS & PIEFKES – KLASSISCHE KLISCHES
Österreichische Gemütlichkeit gegen Deutsche Disziplin,
Wiener Charme gegen Berliner Schnauze? Sind die ÖsterreicherInnen
die besseren Deutschen oder ist Österreich (nicht nur
geographisch) bloß der kleine Bruder / die kleine
Schwester?
DUM 37 versucht dieser Frage auf den Grund zu gehen. Zur
Präsentation lesen drei junge AutorInnen aus Österreich,
Italien und Tschechien, die irgendwo zwischen Österreich
und Deutschland leben und schreiben.
Jørg Zemmler, 2004 kurzprosa- und
gedichtband „leihworte“ (gedichtiges und -un)
sowie musikcompactdisc „leihtöne“ (be-
und ver- tontes) bei edition ch, Wien. 2004 auch bei „17
jahre ohne sex“, edition a. musikalisch u. a. bei
BOB („yes for sure“ auf fm4 soundselection 13).
(erfolgreicher) poetry slammer. lesungen. veröffentlichungen
in literaturzeitschriften. geboren in südtrirol, jetzt
in wien. lebt und arbeitet lieber ungewöhnlich.
Gerhild Steinbuch, 1983 in Mödling
geboren, studiert Szenisches Schreiben und Jura in Graz.
Von 1994-1998 war sie Mitglied der Jugendliteraturwerkstatt
Graz und einige Male Preisträgerin der zugehörigen
Wettbewerbe. Ihre Texte erschienen in verschiedenen Tageszeitungen.
Außerdem war sie Redaktionsmitglied und Sendungsgestalterin
bei Radio Helsinki Graz. 2003 wurde Gerhild Steinbuch mit
dem Retzhofer Literaturpreis ausgezeichnet und gewann im
gleichen Jahr den Stückewettbewerb der Schaubühne
am Lehniner Platz, Berlin mit „kopftot“, das
2004 im Rahmen des Festival Internationale Neue Dramatik
an der Schaubühne gelesen wurde. Für die Arbeit
an ihrem zweiten Stück, „Nach dem glücklichen
Tag“, erhielt Gerhild Steinbuch im Mai 2004 von der
Abteilung Kultur und Wissenschaft des Landes Niederösterreich
ein Aufenthaltsstipendium in Slowenien.
Ebenfalls 2004 nahm
sie an der Summer School des Royal Court Theatre, London,
sowie an den Werkstatttagen des Wiener Burgtheaters teil
und erhielt das Literaturstipendium der Stadt Graz. Gerhild
Steinbuch erhielt das Stipendium für Nachwuchsautorinnen
der Hermann-Lenz-Stiftung 2005 und war im gleichen Jahr
für den Ingeborg-Bachmann-Preis nominiert. Ebenfalls
2005 wurde sie mit dem Reinhard-Priessnitz-Preis des österreichischen
Bundeskanzleramts ausgezeichnet. Ihr drittes Stück,
„schlafengehn“, hat im Frühjahr 2006 am
Schauspiel Essen seine Premiere.
Jaroslav Rudis, wurde 1972 in Nordböhmen
geboren, studierte Deutsch und Geschichte in Prag, Zürich
und Berlin. Er hatte zahlreiche Jobs, als Lehrer, Vertreter
einer tschechischen Brauerei in Deutschland, Bäcker
in den Alpen, Hotelportier, als DJ und Manager einer Punkband.
Heute ist er Kulturredakteur der Tageszeitung „Pravo“
und schreibt Prosa, Kurzgeschichten und Songtexte für
sein Rockband U-Bahn.
Jaroslav Rudis lebt in Prag.
2004 erschien auf Deutsch bei Rowohlt Berlin sein hochgelobtes
Debüt „Der Himmel unter Berlin“ (Übersetzung:
Eva Profousová), ein comicartiger Berlin-Roman aus
der U-Bahn-Perspektive, der von Andreas Rosenfelder in der
FAZ als „angenehm unaufgeregt“ rezensiert wurde.
Zusammen mit dem Comiczeichner Jaromir 99 schuf Rudis auch
die Comicfigur Alois Nebel. Im Herbst 2005 ist der bereits
dritte und auch letzte Band „Zlate Hory“ der
Abenteuer um den tschechisch-deutschen Fahrdienstleiter
aus einem kleinen und nebeligen Bahnhof in Sudetenland erschienen.
Alois Nebel ist geistig krank und in seinen Halluzinationen
erlebt er die dramatische Geschichte des ganzen 20. Jahrhunderts
wieder. Mehr unter www.aloisnebel.com.
Rudis arbeitet jetzt auf seinem neuen Roman „Grandhotel“,
der im Mai 2006 auf tschechisch erscheint.