Robert Streibel
©M.Streibel

LITERATUR IM KINO:
"APRIL IN STEIN"
"DIE KREMSER HASENJAGD"

MITTWOCH, 16. NOVEMBER, 19 UHR
ORT: vierzigerhof, Rudolfstraße 11
3550 Langenlois
Lesung: Robert Streibel aus "April in Stein" (Residenz Verlag, 2015)
Film: "Die Kremser Hasenjagd" von Gerhard Pazderka und Robert Streibel
Eintritt: € 12,-- / erm. € 10,--


APRIL IN STEIN

Das Buch "April in Stein" erzählt vom (Über-)Leben im Zuchthaus, von Zwangsarbeit und politischem Widerstand, vor allem aber erstmals vom Massenmord in Krems.

Während der NS-Gewaltherrschaft war das Zuchthaus in Krems-Stein das größte der "Ostmark". Hier wurden Regimegegner eingesperrt - Kommunisten und "Saboteure", Widerständler aus Österreich und Osteuropa. Am 6. April 1945 öffnet der Gefängnisdirektor angesichts der vorrückenden Roten Armee die Tore der Haftanstalt, doch SS, SA und lokale Bevölkerung jagen und ermorden Hunderte politische Häftlinge in einem beispiellosen Massaker. Einigen gelingt die Flucht, einige überleben versteckt im Keller, und ihre Berichte bilden die Grundlage von Robert Streibels vielstimmigem Panorama.

Robert Streibel, geboren 1959 in Krems / Donau. Als Historiker hat er zahlreiche Forschungsprojekte zu Nationalsozialismus, Judentum, Exil sowie zahlreiche Gedenkaktionen zu Vertreibung und Widerstand im NS-Staat durchgeführt. Publikationen, u. a. "Plötzlich waren sie alle weg. Die Juden der Gauhauptstadt Krems", "Februar in der Provinz. Eine Spurensicherung zum 12. Februar 1934 in NÖ", zuletzt "Krems 1938-1945. Eine Geschichte von Anpassung, Verrat und Widerstand". "April in Stein" ist sein erster Roman.
www.streibel.at


DIE KREMSER HASENJAGD
Ein Film von Gerhard Pazderka und Robert Streibel (56 min.)

ZeitzeugInnen erzählen über das blutige Massaker der Nazis an politischen Häftlingen des Zuchthauses Stein im April 1945.

Als wären sie Hasen jagen NS-Einheiten in den letzten Tagen des zweiten Weltkrieges aus dem Zuchthaus Stein bei Krems frei gelassene, überwiegend politische, Häftlinge.
Der für die Entlassung verantwortliche Gefängnisdirektor, Franz Kodré und drei seiner Gefängniswärter werden von den Nazis hingerichtet, hunderte Männer beim Massaker in der Strafanstalt und in den umliegenden Orten wie z.B. Krems, Paudorf-Göttweig und Hadersdorf am Kamp ermordet.

Im Film erzählen ZeitzeugInnen über ihre Erlebnisse rund um den 6. April 1945. Darüber hinaus dokumentieren die Filmemacher, Gerhard Pazderka, Enkel eines damals Ermordeten, und der Historiker Robert Streibel auch die Unterschiede im Umgang mit der Vergangenheit: in Hadersdorf am Kamp, wo der Konflikt um die Errichtung einer Gedenkstätte eskalierte und am Beispiel des engagierten Pfarrers der Gemeinde Paudorf-Göttweig.
www.kremser-hasenjagd.at